Der Blick des Winters
Ich stehe schräg wie eine Leiter und reiche
mit dem Gesicht ins Untergeschoß des Kirschbaums.
Ich bin in der Glocke der Farben, die vor Sonne läutet.
Mit den schwarzroten Beeren bin ich schneller fertig als vier Elstern.
Da trifft mich plötzlich Kälte von weit her.
Der Augenblick wird schwarz
und bleibt zurück wie das Axtmal in einem Stamm.
Von jetzt an ist es spät. Im Laufschritt begeben wir uns
außer Sehweite, hinab, hinab in das antike Kloakensystem.
Die Tunnel. Dort wandern wir monatelang,
halb im Dienst und halb auf der Flucht.
Kurze Andacht, wenn über uns ein Deckel sich öffnet
und schwaches Licht einfällt.
Wir blicken nach oben: der Sternenhimmel durch das Abflußgitter.
Tomas Tranströmer (*1931)
mit dem Gesicht ins Untergeschoß des Kirschbaums.
Ich bin in der Glocke der Farben, die vor Sonne läutet.
Mit den schwarzroten Beeren bin ich schneller fertig als vier Elstern.
Da trifft mich plötzlich Kälte von weit her.
Der Augenblick wird schwarz
und bleibt zurück wie das Axtmal in einem Stamm.
Von jetzt an ist es spät. Im Laufschritt begeben wir uns
außer Sehweite, hinab, hinab in das antike Kloakensystem.
Die Tunnel. Dort wandern wir monatelang,
halb im Dienst und halb auf der Flucht.
Kurze Andacht, wenn über uns ein Deckel sich öffnet
und schwaches Licht einfällt.
Wir blicken nach oben: der Sternenhimmel durch das Abflußgitter.
Tomas Tranströmer (*1931)
salent - 18. Nov, 06:51