2
Okt
2006

Heimweh

Kraienstroote-37-
Irgendwo am Wegesrand
muß doch meine Heimat liegen,
irgendwo auch wartest du,
um mich in den Schlaf zu wiegen,
und ich weiß, in deiner Hut
schlief es sich sehr tief und gut.
Liebe Mutter!

Manchmal, wie vom Glück gegrüßt,
schreck ich auf mit süßem Bangen-
Bin ich nicht denselben Weg
einst an deiner Hand gegangen?
Rundet heimlich sich der Kreis?
Ach, daß ich das Ziel nicht weiß.
Liebe Mutter!

Komm, ach komm zu deinem Kind,
gib mir deine kühlen Hände,
weil ich arm und müde bin
und der Weg nimmt nie ein Ende -
Wandern soll ich immerzu -
Sing mir du mein Herz zur Ruh.
Liebe Mutter!

Ina Seidel

28
Sep
2006

Für Marcel

de tijd

in deze tuin
heeft de tijd
geen gezicht
geen bestaan
ik weet niet hoe lang
of hoe kort
ik hier al
heb gestaan.

Dieneke Hendriks

Blumen-257

26
Sep
2006

Kunst

Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.

Paul Klee

klee

25
Sep
2006

An die Nachgeborenen

brechtI

Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.
Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?

Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt.
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich satt zu essen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.)

Man sagt mir: Iß und trink du! Sei froh, dass du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich es dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?
Und doch esse und trinke ich.

Ich wäre gerne auch weise.
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen.
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wahrlich, ich lebe in finsteren Zeiten!

II.

In die Städte kam ich zur Zeit der Unordnung
Als da Hunger herrschte.
Unter die Menschen kam ich zur Zeit des Aufruhrs
Und ich empörte mich mit ihnen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten
Schlafen legte ich mich unter die Mörder
Der Liebe pflegte ich achtlos
Und die Natur sah ich ohne Geduld.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit.
Die Sprache verriet mich dem Schlächter.
Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden
Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

Die Kräfte waren gering. Das Ziel
Lag in großer Ferne.
Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich
Kaum zu erreichen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

III

Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
In der wir untergegangen sind
Gedenkt
Wenn ihr von unsern Schwächen sprecht
Auch der finsteren Zeit
Der ihr entronnen seid.

Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.

Dabei wissen wir doch:
Auch der Hass gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.

Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.

Bertolt Brecht

24
Sep
2006

...

Lege dir jeden Tag für deine Sorgen
eine halbe Stunde zurück.
Und in dieser Zeit mache ein Schläfchen.

Laotse

23
Sep
2006

Glück

Glück ist ein Parfüm,
das wir nicht über andere versprühen können,
ohne dass für uns selbst einige Tropfen abfallen.

Ralph Waldo Emerson

Blumen-0311

22
Sep
2006

Schicksal

Das Schicksal selbst ist wie ein wunderbares,
weites Gewebe, darin jeder Faden von einer unendlich
zärtlichen Hand geführt und neben einen anderen gelegt
und von hundert anderen gehalten und getragen wird.

Rainer Maria Rilke

21
Sep
2006

...

Blumen-208
Die Welt gehört dem,
der in ihr mit Heiterkeit
nach hohen Zielen wandert.

Ralph Waldo Emerson

O Fee

O Fee, und mache, dass uns Wasser flösse,
In jedem Ort, den wir bepflanzt, besät;
Spinat, der neimals frech in Blüten schösse!
Und einen Schubkarren, der von selber geht!

Hermann Hesse

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