8
Aug
2009

KING OF PAIN

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There's a little black spot on the sun today
It's the same old thing as yesterday
There's a black hat caught in a high tree top
There's a flag-pole rag and the wind won't stop

I have stood here before inside the pouring rain
With the world turning circles running 'round my brain
I guess I'm always hoping that you'll end this reign
But it's my destiny to be the king of pain
There's a little black spot on the sun today
That's my soul up there
It's the same old thing as yesterday
That's my soul up there
There's a black hat caught in a high tree top
That's my soul up there
There's a flag-pole rag and the wind won't stop
That's my soul up there
I have stood here before inside the pouring rain
With the world turning circles running 'round my brain
I guess I'm always hoping that you'll end this reign
But it's my destiny to be the king of pain
There's a fossil that's trapped in a high cliff wall
That's my soul up there
There's a dead salmon frozen in a waterfall
That's my soul up there
There's a blue whale beached by a springtime's ebb
That's my soul up there
There's a butterfly trapped in a spider's web
That's my soul up there
I have stood here before inside the pouring rain
With the world turning circles running 'round my brain
I guess I'm always hoping that you'll end this reign
But it's my destiny to be the king of pain
There's a king on a throne with his eyes torn out
There's a blind man looking for a shadow of doubt
There's a rich man sleeping on a golden bed
There's a skeleton choking on a crust of bread
King of pain

There's a red fox torn by a huntsman's pack
That's my soul up there
There's a black-winged gull with a broken back
That's my soul up there
There's a little black spot on the sun today
It's the same old thing as yesterday

I have stood here before in the pouring rain
With the world turning circles running 'round my brain
I guess I always thought you could end this reign
But it's my destiny to be the king of pain
King of pain
King of pain
King of pain
I'll always be king of pain

Sting

1
Jun
2009

Zirkus

Für Marcel




Treten sie ein, meine Damen und Herren

treten sie ein und zögern sie nicht

ein Stehplatz ist immer, immer zu haben

nur das Programm, das sie kamen, zu sehen

es hält sehr selten, was es verspricht



Auf den besten Plätzen sitzen leider nicht die besten

und auf den schlechten geht’s kaum anders zu

unsre Manege, sie bleibt heute leer

wir lenken die Lichter auf unsere Gäste

und was wir da sehen, interessiert uns viel mehr



Denn ein jeder hat so seine Geschichte

mancher hat keine, dann erfindet er sie

nun lassen sie hören, was haben sie zu sagen

wir schenken ihnen Zeit, doch wir warten nicht gerne

wir schenken ihnen Zeit und vielleicht Sympathie



Obwohl erst alle betroffen schweigen

und einer verärgert das Billett zerreißt

beginnen sie plötzlich leise zu reden

der Ton schwillt an, und ein Scheinwerfer kreist



Sie schreien sich die Hälse mager

sie rufen ihren Kummer hinaus

und ihre Verzweiflung findet kaum Worte

nur ein stummer alter Mann

nimmt seine Mütze und geht nach Haus



Und keiner sagt, was ihm gefallen

an der Geschichte, die die seine ist

sie alle rufen ihre Beschwerden

und beklagen, dass es nicht anders ist



Als nun die Lampen in Scherben gehen

da stehen sie auf und schlagen sich wund

und in ihr Weinen fällt eine Stimme

die sagt: genug, es wird mir zu bunt,

verschwindet und tut was, doch redet nicht mehr



Ab morgen seht ihr, was ihr kamt zu sehen

ab morgen läuft wieder das volle Programm

und euren Applaus, den wollen wir hören

er soll das Zelt zum Himmel tragen

und zum Schluss da steht ihr noch stramm



Die Feuerwehr kam und löschte, was brannte

und jemand fegte den traurigen Rest;

durchnässt saß ein Kind auf einem Klappstuhl

und wartet noch immer auf das große Fest



Es fragt seine Mutter unter Tränen

ob's einmal so wird wie die, die da schreien

die Mutter wird bös und sagt: lass deine Fragen

lass das Gezeter und lass deine Faxen

werd erstmal erwachsen, werd erstmal wie wir


Hans Hammerschmid / Hildegard Knef

19
Mrz
2009

Les Amants d´Un jour - Edith Piaf

Shine another glass make the hours pass
Working every day in a cheap café
Who am I to care for a love affair?
Still I can't forget I can see them yet

They came hand in hand, why can't I forget?
For they'd seen the sign that said "Room to Let"
The sunshine of love was deep in their eyes
So young, oh so young, too young to be wise
They wanted a place a small hideaway
A place of their own if just for one day

The walls were so bare, the carpet so thin,
But they took that room and heaven walked in
And I closed the door and turned to depart
With tears in my eyes and tears in my heart

Shine another glass make the hours pass
Working every day in a cheap café
Who am I to care, one more love affair?
Love is nothing new I have work to do

We found them next day, the way they had planned
So quiet, so cold, but still hand in hand
The sunshine of love was all they possessed
And so in the sunshine we laid them to rest
They sleep side by side two children alone
But I'm sure they've found a place of their own

So why must I see the ribbon she wore
The glow on his face as I closed the door
Be still children, still, your shadows may start
The tears in my eyes and tears in my heart

Shine another glass make the hours pass
Working every day in a cheap cafe
Evrything is fine 'till I see that sign
How can I forget -- it says "Room to Let"

16
Mrz
2009

Für Agnes

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Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek,
so wird dir nichts fehlen.

Marcus Tullius Cicero, 106-43 v.Chr.

11
Mrz
2009

Die Könige der Welt sind alt...

Die Könige der Welt sind alt
und werden keine Erben haben.
Die Söhne sterben schon als Knaben,
und ihre bleichen Töchter gaben
die kranken Kronen der Gewalt.
Der Pöbel bricht sie klein zu Geld,
der zeitgemäße Herr der Welt
dehnt sie im Feuer zu Maschinen,
die seinem Wollen grollend dienen;
aber das Glück ist nicht mit ihnen.
Das Erz hat Heimweh. Und verlassen
will es die Münzen und die Räder,
die es ein kleines Leben lehren.
Und aus Fabriken und aus Kassen
wird es zurück in das Geäder
der aufgetanen Berge kehren,
die sich verschließen hinter ihm.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

10
Mrz
2009

Langschläfers Morgenlied

Der Wecker surrt. Das alberne Geknatter
Reißt mir das schönste Stück des Traums entzwei.
Ein fleißig Radio übt schon sein Geschnatter.
Pitt äußert, dass es Zeit zum Aufstehn sei.

Mir ist vor Frühaufstehern immer bange.
...Das können keine wackern Männer sein:
Ein guter Mensch schläft meinstens gern und lange.
- Ich bild mir diesbezüglich etwas ein ...

Das mit der goldgeschmückten Morgenstunde
Hat sich nur das Lesebuch erdacht.
Ich ruhe sanft. – Aus einem kühlen Grunde:
Ich hab mir niemals was aus Gold gemacht.

Der Wecker surrt. Pitt malt in düstern Sätzen
Der Faulheit Wirkung auf den Lebenslauf.
Durchs Fenster hört man schon die Autos hetzen.
- Ein warmes Bett ist nicht zu unterschätzen.
... Und dennoch steht man alle Morgen auf.

Mascha Kaleko

5
Mrz
2009

Beppo Straßenkehrer

Aus dem Buch "Momo" von Michael Ende

Er fuhr jeden Morgen lange vor Tagesanbruch mit seinem alten, quiet-schenden Fahrrad in die Stadt zu einem großen Gebäude. Dort wartete er in einem Hof zusammen mit seinen Kollegen, bis man ihm einen Besen und einen Karren gab und ihm eine bestimmte Straße zuwies, die er kehren sollte.

Beppo liebte diese Stunden vor Tagesanbruch, wenn die Stadt noch schlief. Und er tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste, es war eine sehr notwendige Arbeit.
Wenn er so die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig:
Bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich.
Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter:
Schritt - Atemzug - Besenstrich.

Während er sich so dahinbewegte, vor sich die schmutzige Straße und hinter sich die saubere, kamen ihm oft große Gedanken. Aber es waren Gedanken ohne Worte, Gedanken, die sich so schwer mitteilen ließen wie ein bestimmter Duft, an den man sich nur gerade eben noch erinnert, oder wie eine Farbe, von der man geträumt hat. Nach der Arbeit, wenn er bei Momo saß, erklärte er ihr seine großen Gedanken. Und da sie auf ihre besondere Art zuhörte, löste sich seine Zunge, und er fand die richtigen Worte.
"Siehst du, Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man."

Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort:
"Und dann fängt man an, sich zu beeilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."

Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter:
"Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte:
"Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."

Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort:
"Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste."
Er nickte vor sich hin und sagte abschließend:
"Das ist wichtig."

4
Mrz
2009

Quai du Rosaire

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Brügge

Die Gassen haben einen sachten Gang
(wie manchmal Menschen gehen im Genesen
nachdenkend: was ist früher hier gewesen?)
und die an Plätze kommen, warten lang

auf eine andre, die mit einem Schritt
über das abendklare Wasser tritt,
darin, je mehr sich rings die Dinge mildern,
die eingehängte Welt von Spiegelbildern
so wirklich wird wie diese Dinge nie.

Verging nicht diese Stadt? Nun siehst du, wie
(nach einem unbegreiflichen Gesetz)
sie wach und deutlich wird im Umgestellten,
als wäre dort das Leben nicht so selten;
dort hängen jetzt die Gärten groß und gelten,
dort dreht sich plötzlich hinter schnell erhellten
Fenstern der Tanz in den Estaminets.

Und oben blieb? -- Die Stille nur, ich glaube,
und kostet langsam und von nichts gedrängt
Beere um Beere aus der süßen Traube
des Glockenspiels, das in den Himmeln hängt.


Rilke
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