6
Mrz
2010

Grace

She takes the blame
She covers the shame
Removes the stain
It could be her name

Grace
It's a name for a girl
It's also a thought that changed the world
And when she walks on the street
You can hear the strings
Grace finds goodness in everything

Grace, she's got the walk
Not on a ramp or on chalk
She's got the time to talk
She travels outside of karma
She travels outside of karma
When she goes to work
You can hear her strings
Grace finds beauty in everything

Grace, she carries a world on her hips
No champagne flute for her lips
No twirls or skips between her fingertips
She carries a pearl in perfect condition

What once was hurt
What once was friction
What left a mark
No longer stings
Because grace makes beauty
Out of ugly things

Grace makes beauty out of ugly things

U2

5
Mrz
2010

An eine Freundin

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"Laß den Helden in deiner Seele nicht sterben!"
Welkst du hin wie die Blume, der Baum im Herbst, -
höre nimmer doch auf, um den Kranz zu werben!

Alle andern Kränze bleiben zurücke,
schwinden hin wie die Glieder, die sie bedecken...
Dieser bleibt dir allein auf der großen Brücke -

hält dir droben die Geisterstirn noch umschlossen;
und dereinst, wenn du wieder hinabgestiegen,
wirst du gehn, wie von heiligem Schein umflossen.

Christian Morgenstern

2
Mrz
2010

Nacht ohne Schlaf

Ich weiß, daß du jetzt wachst in deiner Nacht,
so wie ich schlaflos wache in der meinen.
Der gleiche Mond,der mich so kühl verlacht,
wird wohl auch jetzt dir Ruhelosem scheinen.

Ich weiß, das Leid, das ich dir nicht geklagt,
wird mir im stillen Vers zur Ruhe gehen.
So mag dein Weh, das du mir nicht gesagt,
dich tröstend wie ein Morgenwind umwehen.

Mascha Kaléko

27
Feb
2010

Vorfrühling

Es läuft der Frühlingswind
durch kahle Alleen,
seltsame Dinge sind
in seinem Wehn.

Er hat sich gewiegt,
wo Weinen war,
und hat sich geschmiegt
in zerrüttetes Haar.

Er schüttelte nieder
Akazienblüten
und kühlte die Glieder,
die atmend glühten.

Lippen im Lachen
hat er berührt,
die weichen und wachen
Fluren durchspürt.

Er glitt durch die Flöte
als schluchzender Schrei,
an dämmernder Röte
flog er vorbei.

Er f1og mit Schweigen
durch f1üsternde Zimmer
und löschte im Neigen
der Ampel Schimmer.

Es läuft der Frühlingswind
durch kahle Alleen,
seltsame Dinge sind
in seinem Wehn.

Durch die glatten
kahlen Alleen
treibt sein Wehn
blasse Schatten

und den Duft,
den er gebracht,
von wo er gekommen
seit gestern nacht.

Hugo von Hofmannsthal

23
Feb
2010

Glück

Solang du nach dem Glücke jagst,
Bist du nicht reif zum glücklich sein
Und währe alles Liebste dein.

Solange du nach Verlorenem klagst
Und Ziele hast und rastlos bist,
Weißt du noch nicht, was Friede ist.

Erst wenn du jedem Wunsch entsagst,
Nicht Ziele mehr, noch Begehren kennst,
Das Glück nicht mehr mit Namen nennst,

Dann reicht dir des Geschehens Flut
Nicht mehr ans Herz - und deine Seele ruht.

Hermann Hesse

19
Feb
2010

Der Freund

Du bist sehr fern,
der Raum, der unsere Blicke trennt
ist nicht in einem Tag
zu überbrücken.
Nur meine Sehnsucht ist so stark,
daß sie mich kühn
in deine Nähe trägt.
Ich sehe dich
in deines Turmes Einsamkeit,
im kreuzgewölbten Abendzimmer.
Wie eine kleine Gottheit
dunkler Kulte, thronst du
in einem mächtigen Sessel.
Vor dir ein weißes Buch,
in das du Zahl und Zeichen gräbst.
- Die Nacht entsteigt dem Meer
mit Graun und Größe.
Ein spitzer Sichelmond
schwebt auf.
Die Wellen schlagen dumpf
und machtvoll in den unterhöhlten Fels,
darauf dein Turm
wie ein Idol der Dauer steht.
Die Wellen rauschen, schlagen, schlagen
ewig wiederkehrend in den Fels.
Dir ist es wie das Tönen
eines riesigen Herzens.
Und manchmal graut dir,
wenn es gar zu wild
und fiebernd dröhnt.
- Dann wieder fühlst du 's
wie das Pochen deines eignen Herzens.
Das Meer rauscht dumpf
und machtvoll in dem Blut,
und übersteigert
deines Knabenkörpers zarte Kraft.
Du möchtest Tempel bauen,
die wie Pyramiden dauern
und einen neuen Mythos künden.

Francisca Stoecklin

17
Feb
2010

Besinnung

Gelassen, ihr Starken!
Die Stunde, sie eilt:
Und Lachen und Weinen,
Es will nur was scheinen,
Solang es verweilt!

All Gutes und Schlimmes
Muß flüchtig vorbei -
So schwer wir′s gewogen,
So leicht ist′s verflogen,
Was immer es sei.

Doch wird uns aus allem
Ein Wesen gebaut:
Weil wir es genossen,
Weil uns es verdrossen,
Und weil wir′s geschaut.

Hanns von Gumppenberg

Reiz des Lebens

Immer hab' ich es geliebt,
Daß es Leute, die lebendig,
Solche, die nur öd-verständig,
Solche, die schon halb elendig,
Und auch ganze Narren gibt!

Was auch hätten wir zu tun,
Und was könnt' uns amüsieren,
Schwankten wir nicht zwischen Tieren
Und den göttlichsten Manieren?
Alles Leben müßte ruhn.

Blas, du Erdenwirbelwind,
Uns das Dasein scharf zu beizen!
Wollen uns nicht gegenspreizen -
Und besonders soll's uns reizen,
Wenn wir selbst die Narren sind!

Hanns von Gumppenberg

14
Feb
2010

Die Liebe

Manufactum2-070

Ach, gibt es ein göttlicher Weh als die Liebe,
Gibt es ein köstlicher Glück als ihr Leid,
Streift sie auch nur mit dem Finger Dein Kleid
Mitten im sinnlosen Straßengetriebe!

Liebe fühlt fein, wie ein Nackter im Grase,
Liebe im Aug' sieht den Winter noch grün,
Macht auch den Waffenlosen todkühn
Und trutzig Dein Herz zum Prellstein der Straße.

Mehr als die Weisen kann Liebe begreifen,
Liebe gibt tausend Glühlampen dem Geist,
Liebe hat alle Sternbahnen bereist,
Liebe ist rund um das Weltall ein Reifen.

Mit dem Liebe gerungen, der nur ist Ringer;
Wer um Liebe gelitten, der nur hat Ruhm;
Wer die Liebe verschwiegen, der nur war stumm;
Wer aus Liebe gesungen, der nur war Singer.

Max Dauthendey
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