19
Jun
2010

Nur eine Rose als Stütze

Kijk-Tuin_Juust-Wa-k-Wou-169

"Ich richte mir ein Zimmer ein in der Luft
unter den Akrobaten und Vögeln:
mein Bett auf dem Trapez des Gefühls
wie ein Nest im Wind
auf der äußersten Spitze des Zweigs.

Ich kaufe mir eine Decke aus der zartesten Wolle
der sanftgescheitelten Schafe die
im Mondlicht
wie schimmernde Wolken
über die feste Erde ziehen.

Ich schließe die Augen und hülle mich ein
in das Vlies der verläßlichen Tiere.
Ich will den Sand unter den kleinen Hufen spüren
und das Klicken des Riegels hören,
der die Stalltür am Abend schließt.

Aber ich liege in Vogelfedern, hoch ins Leere gewiegt.
Mir schwindelt. Ich schlafe nicht ein.
Meine Hand
greift nach einem Halt und findet
nur eine Rose als Stütze."

Hilde Domin

18
Jun
2010

SI TU N'ÉTAIS PAS LÀ

Breskens-111Si tu n'étais pas la
Comment pourrais-je vivre
Je ne connaîtrais pas
Ce bonheur qui m'enivre
Quand je suis dans tes bras
Mon coeur joyeux se livre
Comment pourrais-je vivre
Si tu n'étais pas là

J'ai parfois malgré moi
Des craintes folles
Même un soir sans te voir
Je me désole
Tu reviens et soudain
Plus de tristesse
Car tu sais l'effacer
Dune caresse

Si tu n'étais pas la
Comment pourrais-je vivre
Je ne connaîtrais pas
Ce bonheur qui m'enivre
Quand je suis dans tes bras
Mon coeur joyeux se livre
Comment pourrais-je vivre
Si tu n'étais pas là

Les projets que je fais
Presque sans trêve
Les beaux soirs ou l'espoir
Berce mon rêve
Nos tourments bien charmants
Si loin du monde
C'est à toi que je dois
Ces joies profondes

Si tu n'étais pas la
Comment pourrais-je vivre
Je ne connaîtrais pas
Ce bonheur qui m'enivre
Quand je suis dans tes bras
Mon coeur joyeux se livre
Comment pourrais-je vivre
Si tu n'étais pas là.

Fréhel

16
Jun
2010

Immer

Wann immer der Tag zu dunkel wird
und kein Licht vom Himmel scheint
wenn du manchmal müde wirst und frierst
und denkst, dass keiner mit Dir weint
wird es immer auch ein Morgen geben
und den Sonnenschein,
ein Licht am Horizont
denn du bist nicht allein

Ich will immer, immer bei dir sein
werd´ alles für dich tun
bin immer für dich da
wenn du mich brauchst
dann werd´ ich immer, immer bei dir sein
alles für dich tun
bin immer für dich da

wann immer der Weg kein Ende findet
und du die Leichtigkeit verlierst
wenn Regen tief in deine Seele fällt
kommt die Einsamkeit zu dir
es gibt etwas auf der Welt
das unsere Seelen hält
und jemand der dich liebt
und der dir alles gibt

Ich will immer, immer bei dir sein
werd´ alles für dich tun
bin immer für dich da
wenn du mich brauchst
dann werd´ ich immer, immer bei dir sein
alles für dich tun
bin immer für dich da

ein schlechter Traum lässt dich nicht schlafen
und du willst raus aus deiner Haut
sehnst dich nach deinem Heimathafen
da bist du sicher, denn der ist dir vertraut

wann immer nur die Zweifel überwiegen
und dir dann die Klarheit fehlt
wirst du immer ein Zeichen von mir kriegen
das dich mit neuem Mut beseelt

Klaus Lage

14
Jun
2010

Menschengefühl

P8121271
Ach ihr Götter! große Götter
In dem weiten Himmel droben!
Gäbet ihr uns auf der Erde
Festen Sinn und guten Mut,
O wir ließen euch, ihr Guten,
Euren weiten Himmel droben!

Goethe

8
Jun
2010

Spätes Erwachen

Wie war mein Dasein abgeschlossen,
Als ich im grün umhegten Haus
Durch Lerchenschlag und Fichtensprossen
Noch träumt in den Azur hinaus.

Als keinen Blick ich noch erkannte,
Als den des Strahles durchs Gezweig,
Die Felsen meine Brüder nannte,
Schwester mein Spiegelbild im Teich.

Nicht rede ich von jenen Jahren,
Die dämmernd uns die Kindheit beut;
Nein, so verdämmert und zerfahren
War meine ganze Jugendzeit.

Wohl sah ich freundliche Gestalten
Am Horizont vorüberfliehn;
Ich konnte heiße Hände halten
Und heiße Lippen an mich ziehn;

Ich hörte ihres Grußes Pochen,
Ihr leises Wispern um mein Haus
Und sandte schwimmend, halbgebrochen,
Nur einen Seufzer halb hinaus.

Ich fühlte ihres Hauches Fächeln,
Und war doch keine Blume süß;
Ich sah der Liebe Engel lächeln,
Und hatte doch kein Paradies.

Mir war, als habe in den Noten
Sich jeder Ton an mich verwirrt,
Sich jede Hand, die mir geboten,
Im Dunkel wunderlich verirrt.

Verschlossen blieb ich, eingeschlossen
In meiner Träume Zauberturm,
Die Blitze waren mir Genossen
Und Liebesstimme mir der Sturm.

Dem Wald ließ ich ein Lied erschallen,
Wie nie vor einem Menschenohr,
Und meine Träne ließ ich fallen,
Die heiße, in den Blumenflor.

Und alle Pfade mußt' ich fragen:
Kennt Vögel ihr und Strahlen auch?
Doch keinen: wohin magst du tragen?
Von welchem Odem schwillt dein Hauch?

Wie ist das anders nun geworden,
Seit ich ins Auge dir geblickt!
Wie ist nun jeder Welle Borden
Ein Menschenbildnis eingedrückt!

Wie fühl' ich allen warmen Händen
Nun ihre leisen Pulse nach,
Und jedem Blick sein scheues Wenden,
Und jeder schweren Brust ihr Ach!

Und alle Pfade möcht' ich fragen:
Wo zieht ihr hin? wo ist das Haus,
In dem lebend'ge Herzen schlagen,
Lebend'ger Odem schwillt hinaus?

Entzünden möcht' ich alle Kerzen
Und rufen jedem müden Sein:
Auf ist mein Paradies im Herzen,
Zieht alle, alle nun hinein!

Annette von Droste-Hülshoff

6
Jun
2010

Summer Rain

Regen-019


When you stop seeing beauty, you start growing old

The lines on your face are a map to your soul

When you stop taking chances, you'll stay where you sit

You won't live any longer, but it'll feel like it

I lost myself in the summer rain - I lost myself

I lost myself in the summer rain

In the summer rain


Tequila and orange - Jamaica and rum

At the Morella - honey on my tongue

In a small boat on a generous sea

Let me be your enemy

Tiny hand with a grip on the world

Holding our breath now - diving for pearls



I lost myself in the summer rain - I lost myself

I lost myself in the summer rain



Just as you find me, always I will be

A little bit too free with myself

Just as you find me, always I will be

A little bit too free with myself



I lost myself in the summer rain - I lost myself

Now there's no-one else in the summer rain

Raining down - it's raining down - rain

Raining now - raining now



Just as you find me



It's not why you're running - it's where you're going

It's not what you're dreaming, but what you're gonna do

It's not where you're born - it's where you belong

It's not how weak, but what will make you strong


U2

4
Jun
2010

Schrei

Ein Werk, ein Werk!
Schenke ein Werk mir, lebendige Kraft,
Die du Keime aus totem Erdreich treibst
Und befruchtend aus Luft in geöffnete Kelche sinkst!
Schenke ein Werk mir, größer als ich,
Wirf einen Block auf meinen Weg,
Der den Ausblick mir wehrt mit seiner Schwere.
Und laß meine Muskeln sich spannen,
Zum Zerreißen sich spannen Tag für Tag,
Bis ich nichts weiß, nichts fühle mehr als Wucht und Spannung,
Bis jede Nacht mich zum traumlosen Ding zernichtet,
Und jede Sonne mich aufreißt zu tötendem Kampf,
Bis ich den Block auf heiligen Berges Gipfel,
Da deine Stimme zu mir spricht,
Dir zum Altar erhoben.
Aber bis dahin lösche mich aus
Vor meines Werkes eigenwilligem Fordern.

Denn Neid bricht in mich ein,
Gedenke ich jener,
Deren Tage nichts anderes
Als ein Besessensein vom Werk gewesen.
Was konnte ihnen geschehen?
Sie hatten keinen Leib.
Sie fühlten nicht der Witterung Niederschlag und Schwere,
Die mich zermürbt und meine Seele trostlos macht.
Ihnen war Rausch nur wie dem Eisen
Der treibende Strom, der mit neuer Schwungkraft
Zum Werke sie lädt.
Ich aber bin Leib, der fordert und heischt.
Jenen war fremd
Gemeine Menschensatzung,
Denn nur wie durch Nebel des Ätherrausches
Fühlten sie vag die Schmerzen
Der Erdgebundenheit.
Kämpfer mit Gott
Rangen sie nur mit ihm.
Sie brauchten nicht Freund und Gefährtin
Im Kampfe der Liebe.
Kein Schicksal konnte sie trüben
In einer Liebe,
Kein Schicksal im Hasse der Menschen.
Ich aber bin erdgebunden. Ich habe Menschen,
Für die ich zittere in Not und Qual,
Kein Werk im Geiste.
Wenn mich in ihnen das Schicksal trifft,
Wer bin ich dann?

Ein Werk! Ein Werk!
Schenke ein Werk mir, lebendige Kraft,
Daß mein Räusche sich erhöhen über den Augenblick,
Damit ich weiß, weswegen ich gelitten!


Hedwig Caspari

31
Mai
2010

Einem fernen Freunde

DSCF0086

Mit dem ´Du` im Herzen darf man schweigen,
Um so tiefer dann sein Innres zeigen,
Wenn die Stunde kommt, da ganz allein
Leben sich dem Leben drängt zu weihn...
Und es ist ein still beständig Wissen,
Und es ist ein ruhiges Vertrauen:
Unser Freundeskranz wird unzerrissen

Schweben in Maienlüften wie in rauhen
Sturmesnächten schlimmeren Geschicks...
Nein, es ist kein Rausch des Augenblicks,
Wie ihn rasches Jugendblut verdampft,
Keine Traumsaat, die der Tag zerstampft —
Wir belauschen unser altes Spiel
Und gedenken und besinnen viel...

Karl Henckell, 1864-1929
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