28
Feb
2012

Still

So Still,
dass jeder von uns wusste,
das hier ist, für immer,
für immer und ein Leben
und es war so still,
dass jeder von uns ahnte,
hierfür gibt's kein Wort,
das jemals das Gefühl beschreiben kann.

So still, dass alle Uhren schwiegen,
ja, die Zeit kam zum erliegen,
so still und so verloren gingst du fort,
so still und so verloren gingst du fort.

Ich hab so viel gehört und doch kommt's niemals bei mir an,
das ist der Grund, warum ich nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib',
heisst das noch nicht, dass ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.

So laut, die Stunden nach dem Aufschlag als es galt,
dass alles, zu erfassen und verstehen und es war,
so laut, dass alles was wir dachten nichts als Leere zu uns brachte,
so laut und so verloren war es hier,
als Stille bei uns wohnte anstatt Dir.

Ich hab so viel gehört und doch kommt's niemals bei mir an,
das ist der Grund, warum ich nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht, dass ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.

So still, obwohl ich dich mit jedem Tag vermiss`
und wo immer du auch gerade bist,
du zeigst mir, dass Stille jetzt dein Freund geworden ist.

Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund, warum ich nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht, dass ich versteh,
heisst das noch nicht, dass ich versteh,

Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund, warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht, dass ich versteh`,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.

Jupiter Jones

8
Feb
2012

Abends

Abends gehen die Liebespaare
Langsam durch das Feld,
Frauen lösen ihre Haare,
Händler zählen Geld,
Bürger lesen bang das Neuste
In dem Abendblatt,
Kinder ballen kleine Fäuste,
Schlafen tief und satt.
Jeder tut das einzig Wahre,
Folgt erhabner Pflicht,
Säugling, Bürger, Liebespaare
und ich selber nicht?

Doch! Auch meiner Abendraten,
Deren Sklav' ich bin,
Kann der Weltgeist nicht entraten,
Sie auch haben Sinn.
Und so geh ich auf und nieder,
Tanze innerlich,
Summe dumme Gassenlieder,
Lobe Gott und mich,
Trinke Wein und phantasiere,
Daß ich Pascha wär,
Fühlen Sorgen an der Niere,
Lächle, trinke mehr,
Sage ja zu meinem Herzen
(Morgens geht es nicht),
Spinne aus vergangenen Schmerzen
spielend ein Gedicht,
Sehe Mond und Sterne kreisen,
Ahne ihren Sinn,
Fühle mich mit ihnen reisen
Einerlei wohin.

Hermann Hesse

2
Feb
2012

An eine Landschaft

Verliere dein Geheimnis nicht vor mir,
ich bitte dich, verbirg mir deine Reize,
und wenn ich sehnlich nach Erkenntnis geize,
so schweige sphinxhaft meiner Wissbegier.


Erkennen heißt, ich hab' es längst erkannt,
die Welt in seine armen Grenzen pferchen;
du lehre mich aus deinen hundert Lerchen,
dass deine Schönheit kein Verstand umspannt.

Christian Morgenstern

1
Feb
2012

Dein Glück

wintergruen-034

Der eine Blick an diesem Ort
zu dieser Zeit
Das eine Wort in dem Moment
zu diesem Menschen

DEIN GLÜCK
DEIN GLÜCK

Das eine Ja-das eine Nein
auch wenn es schwerfällt
Der eine Griff-der wirklich hält
für lange Zeit

DEIN GLÜCK
DEIN GLÜCK

Der eine Streit-der dir weh tut
und trotzdem hilft
Der Kompromiss-der eigentlich keiner iss
ist deshalb

DEIN GLÜCK
DEIN GLÜCK

Der eine Stern-der runterfällt
vom Firmament
Die eine Seele-die dich trifft und dich erkennt
ist
DEIN GLÜCK
DEIN GLÜCK

Stoppok

24
Jan
2012

C'est à Hambourg

C’est à Hambourg, au ciel de pluie
Quand les nuages vont à pas lents
Comme s’en vont les lourds chalands
Le long des quais, crevant d’ennui
C’est à Hambourg ou bien ailleurs
Qu’à tous les gars en mal d’amour
Qu’à tous les gars, depuis toujours,
Moi, j’ balance du rêve en plein coeur ...
C’est à Hambourg, à Santiago, à White Chapel, ou Bornéo
C’est à Hambourg, à Santiago, à Rotterdam ou à Frisco ...

C’est à Hambourg, au ciel de pluie
Qu’il a posé ses mains sur moi
Et qu’il m’a fait crier de joie
En me serrant fort contre lui.
M’a dit : « Je t’aime » à plus finir.
« Laisse donc là tous les marins !
Laisse donc la mer, et puis viens !
Moi, j’ai du bonheur à t’offrir ... »
C’est à Hambourg, à Santiago, à White Chapel, au Bornéo
C’est à Hambourg, à Santiago, à Rotterdam ou à Frisco ...

C’est à Hambourg, au ciel de pluie
Dans les bastringues à matelots
Que je promène encore ma peau
Les bras ouverts à l’infini ...
Car moi je suis comme la mer,
j’ai trop d’amour pour un seul gars
j’ai trop d’amour, et c’est pour ça
j’écrie l’amour sur toute la terre.

C’est à Hambourg, à Santiago, à White Chapel, au Bornéo
C’est à Hambourg, à Santiago, à Rotterdam ou à Frisco ...

Hello boy, you come with me ?
Amigo, te quiero mucho ...
Liebling, wir sehen uns später ...

Edith Piaf

23
Dez
2011

Schaufenster vor Weihnachten

Weihnachten ist eine Angelegenheit, von der ich eintlich nicht gerne
spreche. Einerseits weckt das schöne Wort so tiefe, heilige
Erinnerungen aus dem Sagenbrunnen der Kindheit, flimmert so magisch im
Scheine jener blonden Lebensmorgenfrühe und ist so durchstrahlt von
unzerstörbar heiligen Symbolen: Krippe, Stern, Heilandkind, Anbetung
der Hirten und Könige und Weisen aus dem Morgenland! Und andererseits
ist "Weihnachten" ein Inbegriff, ein Giftmagazin aller bürgerlichen
Sentimentalitäten und Verlogenheiten, Anlass wilder Orgien fuer
Industrie und Handel, grosser Glanzartikel der Warenhäuser, riecht nach
lackiertem Blech, nach Tannennadeln und Grammophon, nach übermüdeten,
heimlich fluchenden Austrägern und Postboten, nach verlegener
Feierlichkeit in Bürgerzimmern unterm aufgeputzten Baum, tausend
Dingen, die mir alle bitter verhasst und zuwider sind, und die mir alle
viel gleichgültiger und lächerlicher vorkämen, wenn sie nicht den Namen
des Heilands und die Erinnerungen unserer zartesten Jahre so furchtbar
missbrauchten.
Nun, sprechen wir also nicht von Weihnachten - es kämen dabei ja doch
lauter Verlegenheiten heraus, zum Beispiel, dass ich doch immer keine
Ahnung habe, was ich meiner Freundin schenken soll, und ob zwanzig
Mark fuer die Köchin richtig ist - auch und wenn ich doch den Freund S.
daran verhindern könnte, mir wieder ein so kostbares dabei so
jämmerlich unnützes Geschenk zu machen wie im letzen Jahr! Oder, falls
es sich nicht ganz vermeiden lässt, an die Weihnacht zu denken, so
lasst mich an jene wirkliche und echte Weihnachtsvorfreude denken, die
ich auch heute noch, als enttäuschter und einsamer Mensch, zu
empfinden vermag: an die Freude beim Herstellen jener Weihnachtsgeschenke,
die ich auch heute noch, wie einst in Knabenzeiten, für einige meiner
Freunde mit eigener Hand herzustellen gewohnt bin, Blätter mit
Landschaftsaquarellen und dergleichen Dinge.
Nun, trutz allen widerstreitenden und beklemmten Gefühlen muss ich
sagen: an manchen Abenden im Dezember, wenn es nach trüben,
verschleiertem Nachmittag in den Geschäftsstrassen aufzuflammen beginn,
wenn alle die farbigen und grellen Schimmer aus den Schaufenstern auf
den feuchten oder beschneiten Asphalt herausfallen und die Strasse
etwas festlich Belebtes bekommt, dann macht dieser verlogene, heftige
Weihnachtsbetrieb mit seiner lichten Aussenseite mir doch einigen Spass,
und ich kann dann eine Stunde lang gerade in jenem Stadtteil bummeln,
den ich sonst vermeide, und kann eine Stunde lang verloren und
gefesselt an den strahlenden Läden hinstreichen, ins Schaun verloren.

Hermann Hesse

30
Nov
2011

Liebe

Wenn man jemandem Freude schenken möchte,
ohne an die Konsequenzen zu denken,
weiß man, daß es Liebe ist.

Frank Herbert

Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

11
Sep
2011

Wenn ich ein Vöglein wär

Wenn ich ein Vöglein wär
und auch zwei Flügel hätt
flög ich zu dir
weil´s aber nicht kann sein
bleib ich allhier

Bin ich gleich weit von dir
bin ich im Traum bei dir
und red mit dir;
wenn ich erwachen tu
bin ich allein.

Keine Stund in der Nacht
da nicht mein Herz erwacht
und an dich denkt
dass du mir tausendmal
dein Herz geschenkt.
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